französischer Komponist; u. a. musikalischer Leiter der Comédie-Française in Paris 1945-1959; Prof. für Komposition am Conservatoire de Paris 1966-1970; Werke u. a.: 58 Kammermusiken, Klavierwerke, Sonaten, Lieder, Oratorien, Musik zu Bühnenwerken und Filmen, Ballette und Opern
* 8. August 1905 Paris
† 20. Dezember 1974 Paris
Wirken
André Jolivet wurde am 8. August 1905 in Paris (Montmartre) geboren, wo er das Lycée Colbert besucht hat. Als Zwölfjähriger nahm er bei dem Leiter des Kirchenchors von Notre Dame de Clingnancourt, einem Geistlichen und bemerkenswerten Organisten namens Père Theodas, heimlich seine ersten Stunden in der Harmonielehre. "Ihm verdanke ich die Erkenntnis meiner Berufung", hat J. später bekannt. Dann kam er zur Universität, blieb jedoch auch in seinen Studienjahren dem Entschluß zur Musik treu. Als er dann mehr Zeit hatte, sich dieser zu widmen, mußte er erfahren, daß er für den erstrebten Besuch des Konservatoriums inzwischen zu alt geworden war. Er fand dann jedoch in dem von ihm bewunderten Paul Le Flem einen hervorragenden Lehrer.
Im Jahre 1930 lernte J. die avantgardistische Musik von Edgar Varèse kennen, der ihn stark beeinflußte. Varèse wurde nun sein Lehrer, es entstanden eine Reihe von, wie J. später sagte, "extravaganten Schöpfungen". 1932 lernte J. einen anderen ...